Alex Moroder (* 13. Mai 1923 in St. Ulrich in Gröden, Südtirol; † 11. November 2006 ebenda; eigentlich Alexander Franz Moroder; auch Alex Rusina genannt) war Bankbeamter, Gründungsmitglied mehrerer Organisationen und Vereine zur Erhaltung von ladinischer Sprache und Volkstum, Träger der Verdienstmedaille des Landes Tirol (1999 in Innsbruck verliehen).
Alex Moroder (* 13. Mei 1923 a Urtijëi Südtirol; † 11. November 2006 a Urtijei.


Aufnahmestudio im Haus Rusina in St. Ulrich des Radio Ladin de Gherdëina. Bruno Moroder (links) und Alex Moroder (rechts) bei Aufnahmearbeit für die Sendungen in ladinischer Sprache
Adum cun Bruno Moroder Cunfolia te stua sa Rusina ulache ie nasciú 'l Comité Radio Ladin de Gherdëina.

Er war Sohn des Bildhauers Ludwig Moroder-Lenert und der ladinischen Schriftstellerin Adele Moroder. Nach dem 8. September 1943 wurde er, da er aus einer Familie von Dableibern stammte, als Militärinternierter zuerst nach Pommern, dann in das Lager Stalag XVIII A in Wolfsberg, Österreich deportiert. Nach dem Krieg heiratete er die Grödnerin Paula Grossrubatscher-Rusina.
Mut de Ludwig Moroder y dla scritëura per ladin Adele Moroder.

Der Bildhauer Ludwig Moroder im Alter von 20 Jahren
L scultëur Ludwig Moroder cun 20 ani

Ludwig Moroder, auch Ludwig Moroder-Lenert, Ludwig Moroder dl Meune oder Lodovico Moroder genannt, (* 7. November 1879 in St. Ulrich in Gröden; † 10. August 1953 ebenda) war ein Südtiroler Bildschnitzer und Bildhauer aus der bekannten Künstlerfamilie Moroder in Gröden.
Ludwig Moroder, ënghe cunesciù sciche Ludwig Moroder-Lenert, Ludwig Moroder dl Meune o Lodovico Moroder , (* 7. nuvëmber 1879 a Urtijëi ; † 10. August 1953 a Urtijëi ) ie stat n scultëur de Gherdëina.

Moroder war Schüler von Franz Haider, Josef Moroder-Lusenberg und Franz Tavella.
Moroder ie stat sculé de Franz Haider, Josef Moroder-Lusenberg y Franz Tavella.

Schließlich wirkte er in der Werkstatt der Gebrüder Moroder im Hause Lenert in St. Ulrich in Gröden und als Technischer Leiter in deren Atelier in Offenburg (Baden) (ehemals Werkstatt von Franz Joseph Simmler).
Aldò iel stat for tla berstots dla firma Gebrüder Moroder tla cësa Lenert a Urtijei y sciche diretëur artistic tl atelier di Gebrüder Moroder a Offenburg (Baden) (che fova n iëde dla firma Franz Joseph Simmler).

In Baden wurden zahlreiche Kirchen mit Altären der Gebrüder Moroder und Statuen in Ludwig Moroders spätgotischem Stil ausgestattet.
Tl Baden a la firma Moroder criá truepes auteresc te duta la dliejes de chël lond dan la prima gran viëra.

Er heiratete 1911 Adele Moroder, eine entfernte Verwandte, die Tochter Franz Moroders, des Inhabers und Gründers der Fa. Gebrüder Moroder und Schwester von Rudolf Moroder.
Tl 1911 a Ludwig maridà Adele Moroder de Lenert, muta de Franz Moroders, y sor de Rudolf Moroder.

Ludwig bezog deren Werkstatt zu Lenert, nachdem mehrere Brüder seiner Frau entweder im Ersten Weltkrieg gefallen oder an Krankheit verstorben waren. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor: Alexander 1913, Maria 1914, Carlo 1917, Pauli 1919 und Alex 1923.
Cun Adele fünf Kinder hervor: Alexander 1913, Maria 1914, Carlo 1917, Pauli 1919 und Alex 1923.

Zwei seiner Söhne, Carlo und Pauli, wurden selbst Bildhauer. Alex wurde ein Verfechter des ladinischen Volkstums.
Zwei seiner Söhne, Carlo und Pauli, wurden selbst Bildhauer.

Erzählungen Adele Moroders mit Illustrationen von Egon Moroder Rusina
Cuntedes de Adele Moroders cun desënies de Egon Moroder Rusina

Adele Moroder Lenèrt (* 17. Dezember 1887 in St. Ulrich in Gröden; † 11. Februar 1966 in St. Ulrich) war eine ladinische Schriftstellerin.
Adele Moroder Lenèrt (* 17 dezëmber 1887 a Urtijëi 11 februar 1966 a Urtijëi) ie stata na scritëura ladina ladinische Schriftstellerin.

Bilder und Texte von Adele Moroder
Fotos y testsc de Adele Moroder

Die Tochter von Franz Moroder war verheiratet mit dem entfernt verwandten Bildhauer Ludwig Moroder.
Muta de Franz Moroder ie Adele stata marideda cun Ludwig Moroder.

Ihr gemeinsamer Sohn Alex Moroder (1923–2006) machte sich für den Erhalt von ladinischer Sprache und Brauchtum stark.
Si mut Alex Moroder (1923–2006) se à dà ju dassën per l mantenimënt y svilup dl ladin.

Adele Moroder veröffentlichte alte Überlieferungen und Erzählungen in ladinischer Sprache in der Zeitschrift Nos Ladins und im Grödner Hauskalender Calender de Gherdeina.
Adele Moroder à scrit stories y cuntedes per ladin tla zaita Nos Ladins y tl Calënder de Gherdeina.

Sie hinterließ rund 70 volkstümliche Erzählungen, die sie auch in der Rai Ladinia in ladinischer Sprache vortrug.
De ëila cunescion n 70 cuntedes y stories n pert ënghe audides tl Radio Ladin.

Adele Moroder erzählt auf Ladinisch von ihren Großeltern Vinzenz Moroder und Moidl dl Pech zu Scurcià
Adele Moroder conta per ladin de si nëinesc da pert de si loma Vinzenz Moroder y Moidl dl Pech sa Scurcià

Bibliographie
Bibliografia

Union di Ladins de Gherdeina St. Ulrich.
Union di Ladins de Gherdeina 1959, Urtijëi. p.

Jahrgang 1959, S. 68; 1962, S. 42: 1963, S. 37, 53, 62; 1964, S. 2–26, 54; 1965, S. 81; 1966, S. 41, 97, 98 (Ladinisch).
68; 1962, p. 42: 1963, p. 37, 53, 62; 1964, p.

Stories de Anda Adele Moroder de Lenèrt.
2–26, 54; 1965, p. 81; 1966, p. 41, 97, 98.

Mit 7 Illustrationen von Egon Moroder Rusina.
Stories de Anda Adele Moroder de Lenèrt.

Herausgeber: Union di Ladins de Gherdeina.
Cun 7 Illustrations de Egon Moroder Rusina.

St. Ulrich 1990 (Ladinisch).
Union di Ladins de Gherdeina. Urtijëi 1990 .

Literatur
Literatura

Eigenverlag, St. Ulrich in Gröden 1980, S. 274–275.
Urtijëi 1980, p. 274–275.

Bozen-Bolzano University Press 2013, ISBN 978-88-6046-060-8.
Bozen-Bolzano University Press 2013, ISBN 978-88-6046-060-8. p.

S. 578–581.
578–581.

Tonarchiv von Radio Ladin de Gherdeina.
Archiv Radio Ladin de Gherdeina.

Rudolf Moroder um 1905
Rudolf Moroder an 1905

Ein Porträt gezeichnet von Rudolf Moroder
N porterete, desëni de Rudolf Moroder

Hl. Elisabeth von Thüringen mit Bettler des Rudolf Moroder, Fassung von Christian Delago
Sante Elisabeta y pëtler de Rudolf Moroder depënta da Christian Delago

Rudolf Moroder Lenèrt (* 26. Jänner 1877 in St. Ulrich in Gröden, Österreich-Ungarn; † 22. Dezember 1914 in Radłów, Galizien) war ein Südtiroler Bildhauer für sakrale Kunst aus der Künstlerfamilie Moroder in Gröden und Offenburg (Baden).
Rudolf Moroder Lenèrt (* 26 de jenè 1877 a Urtijëi ; † 22 de dezëmber 1914 a Radłów, Galizia) ie stat n scultëur ladin per ert sacra te Gherdëina y a Offenburg (Baden).

Rudolf Moroder wurde 1877 in St. Ulrich in Gröden als Sohn von Franz Moroder und Marianna Moroder (Schwester des akademischen Malers Josef Moroder Lusenberg) geboren.
Rudolf Moroder fova n mut de Franz Moroder y Marianna Moroder sor de Josef Moroder Lusenberg.

Nach einer Lehre beim Bildhauer Anton Runggaldier (Tone da Passua) in St. Ulrich war er Geselle im Kunstatelier des Franz Tavella.
Do che l fova stat Lerner de Anton Runggaldier (Tone da Passua) a Urtijëi ie Rudolf jit sciche fant tla berstot de Franz Tavella.

Es folgte eine Militärzeit bei den Kaiserjägern in Wien, wo er seinen künstlerischen Interessen nachgehen konnte.
Da saudé iel stat cun i Kaiserjäger a Viena ulache l a pedú ji do a si nteresc tl ert.

Ab 1903 lebte er zeitweise, von 1912 bis 1914 ständig als Leiter der Großwerkstatt für kirchliche Kunst Gebrüder Moroder in Offenburg (ehemals Franz Joseph Simmler).
Do l 1903 uni tant y dal 1912 al 1914 iel stat ala direzion dl gran atelier che i Fradesc Moroder ova aOffenburg (Franz Joseph Simmler).

Rudolf Moroder wurde am 22. Dezember 1914 zusammen mit anderen österreichischen Soldaten in einer Hütte an der Front in Galizien mit dem Bajonett erstochen und liegt in Radłów begraben.
Rudolf Moroder ie sta mazá dai rusc cun baionet ai 22.de dezëmber1914 adum cun autri saudëies austriacs tla Galizia y ie suplì a Radłów.

Einer seiner Schüler war der Bildhauer Vigil Pescosta.
Un de si sculëies fova Vigil Pescosta.

Johann Baptist Walpoth als Holzschnitzer.
Batista Walpoth che zipla tl lën

Johann Baptist Walpoth, auch Batista da Lësc (* 25. Januar 1911 in St. Ulrich in Gröden; † 2. September 1934 ebenda), war ein Südtiroler Bildhauer und Bergsteiger.
Detail des Accordeonspielers. Gipsbüste:Christus mit Dornenkrone signiert J.W. 1932. Johann Baptist Walpoth, ënghe Batista da Lësc (* 25 de jené 1911 a Urtijëi ; † 2 de setëmber 1934 a Urtijëi), fova n scultëur y alpinist de [[Gherdëina]].

St. Ulrich in Gröden 1955.
Urtijëi 1955. p.

S. 42 (ladinisch)
42

Gipsbüste des Walpoth im Stil von Adolfo Wildt.
Cë de gips fat da Wolpoth tl stil von Adolfo Wildt.

Er wurde am Hof Junerëi als Sohn des Bildhauers Luis Walpoth und der Katherina Bernardi da Lësc, eine Trachtenschneiderin, geboren.
Batista ie nasciú a Junerëi mut dl scultëur Luis Walpoth y de Katherina Bernardi da Lësc, na sarturëssa spezialiseda per [[guant dala Gherdëina]].

Er stammte aus einer Künstlerfamilie, der Bruder Josef Walpoth war auch Bildhauer und Mitarbeiter des Vinzenz Peristi, die Schwester Stina Walpoth-Moroder war Fassmalerin und viele ihrer Werke sind die antikisierten Statuen des Pepi Rifesser, ein Neffe ist der Bildhauer Bruno Walpoth.
La sor, Stina Walpoth-Moroder fova na molra tla berstot da Lenert y depenjova la scultures de Pepi Rifesser, n si nepot ie l scultëur Bruno Walpoth.

Johann Baptist Walpoth war Schüler des Bildhauers Vinzenz Moroder da Scurcià.
Batista ova scumencià a ziplé sciche lerner cun Zenz Moroder da Scurcià.

Am Nachmittag und Abend besuchte er die Kunstschule St. Ulrich in Gröden unter der Leitung des Guido Balsamo Stella und dessen Modellierschule unter Ludwig Moroder-Lenert.
Domesdí y da sëira jiva l Walpoth ala scola d'ert de Urtijëi che fova nlëuta sota la direzion de Guido Balsamo Stella, y tla tlas de mudelé de Ludwig Moroder-Lenert.