Winzer in der französischen Region Champagne-Ardenne beim Zurückschneiden der Weinreben im Winter (2006)
Winzer i de französische Region Champagne-Ardenne bym Zruggschnyde vo Räbe im Winter (2006)


Der Rebmann aus Jost Ammans Ständebuch (1568)
De Räbmaa us em Ständebuech (1568) vom Jost Amman

Winzer ist der mit dem Weinbau verbundene Beruf.
Winzer isch dä Bruef, wo mit em Wiibou verbundä isch.

Der Begriff Winzer stammt vom lat. vinitor (Weinbauer/Weinleser) bzw. vinum (Wein).
S Wort Winzer stammt vom latinische Wort vinitor (Wiibuur/Wiiläser) beziehigswis vinum (Wii).

Für den Beruf sind im deutschen Sprachraum auch andere Bezeichnungen gebräuchlich, wie Weingärtner oder Wengerter in Württemberg, Weinzierl auf Bairisch, Weinhauer in Österreich oder Weinbauer in Tirol.
Im düütschä Sprachruum wärded für dä Bruef au andäri Bezeichnige wie Weingärtner oder Wengerter in Württemberg, Weinzierl uf Bairisch, Wiihauer in Öschterriich oder au Wiibuur im Tirol brucht.

In Franken ist auch die Bezeichnung Häcker verbreitet.
In Franken isch au d Bezeichnig Häcker verbräitet.

Als Berufsbegriff veraltet und nur noch als Familiennamen bekannt sind Rebmann oder Weinmann (Weimann, Weihmann).
Als Bruefsbegriff veraltet und nur no als Familienäme bekannt sind Rebmann oder Weinmann (Weimann, Weihmann).

Aufgabe
Ufgab

Ein Winzer pflegt und kultiviert die Weinrebe.
En Winzer pflägt und kultiviert d Wiiräbe.

Auch die Aufgaben nach der Weinlese wie Herstellung und Vermarktung des Weines gehören zum Berufsbild des Winzers.
Au d Ufgabe nach dä Wiiläsi wie s Härstelle und s Verchaufe vom Wii ghöred zum Bruefsbild vom Winzer.

Die Mehrzahl der Winzer ist selbständig als Betreiber eines Familienbetriebs tätig.
Meh als d Helfti vo de Wiibuure füered sälbschtändig en Familiebetrieb.

Zur Verbesserung der Absatzchancen und zum rationellen Betrieb haben sich in vielen Gebieten Winzer zu Winzergenossenschaften zusammengeschlossen.
Zur Värbesserig vo dä Absatzchance und zum rationelle Betrieb händ sich i vielne Gebiät d Winzer zu Winzergnosseschaftä zämegschlosse.

Ausbildung
Usbildig

In Deutschland, in der Schweiz sowie in Österreich ist Winzer ein landwirtschaftlicher Ausbildungsberuf mit dreijähriger Berufsausbildung.
In Düütschland, de Schwiiz und Österrich isch Winzer än landwirtschaftlichä Usbildigsbruef mit ere drüüjährige Bruefsusbildig.

Bekannt sind in Deutschland die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg sowie die Hochschule Geisenheim.
Bekannt sind in Düütschland die Staatlich Lehr- und Versuechsaastalt für Wii- und Obstbou Weinsberg und d Hochschuel Geisenheim.

In Österreich wird an eigenen Schulen zum Weinbau- und Kellerfacharbeiter ausgebildet.
In Österriich werded a eigene Schuelä Weinbau- und Kellerfacharbeiter usbildet.

Die Einrichtung Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg bietet eine fünfjährige Ausbildung mit Matura, die einzige dieser Art in Österreich.
D Iirichtig Höcheri Bundeslehraastalt und Bundesamt für Wii- und Obstbou in Klosterneuburg bütet als einzig sötigi in Österriich ä foifjährigi Usbildig mit Matur a.

Winzermeister, Weinmeister, Weinbaumeister
Winzermeister, Wiimeister, Wiibaumeister

Nach den üblichen Kriterien für die Weiterbildung zum Meister erfolgt auch diejenige zum Winzermeister.
Nach de normale Kriterie für d Wiiterbildig zum Meister cha mer au d Wiiterbildig zum Winzermeister mache.

Voraussetzung sind eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung, in der Regel zum Winzer, und eine mindestens dreijährige einschlägige Berufspraxis.
Dadezue brucht mer e abgschlosseni ischlägigi Bruefsusbildig (normalerwiis als Winzer) und mindestens drü Jahr ischlägigi Bruefspraxis.

Weinbau- und Önologiestudium
Wiibau- und Önologiestudium

In Deutschland kann man Weinbau und Önologie (Kellerwirtschaft) an der Hochschule Geisenheim University studieren.
In Düütschland cha mä Wiibou und Önologie (Chällerwirtschaft) a dä Hochschuel Geisenheim University studiere.

Seit 2009 gibt es in Neustadt an der Weinstraße einen dualen Studiengang Weinbau und Önologie, der zusammen von den Fachhochschulen Bingen, Kaiserslautern und Ludwigshafen am Rhein sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz angeboten wird.
Sit 2009 gits in Neustadt a dä Wiistrass än dualä Studiägang Wiibou und Önologie, wo zäme vo dä Fachhochschuele Bingen, Kaiserslautern und Ludwigshafe am Rhii und äm Dienstleistigszentrum Ländlichä Ruum (DLR) Rheinpfalz aabote wird.

In Österreich bietet die Fachhochschulstudiengänge Burgenland in Eisenstadt und in der Schweiz die Fachhochschule Westschweiz / École d’ingénieurs de Changins ein Studium in dieser Kategorie an.
In Österriich bütet d Fachhochschuelstudiengäng Burgeland in Eisenstadt und i dä Schwiiz d Fachhochschuel Westschwiiz / École d’ingénieurs de Changins es Studium i därä Kategorie a.

siehe auch: Ausbildungsmöglichkeiten für Weinbau und Kellerwirtschaft
lueg au: Usbildigsmöglichkeitä für Wiibou und Chällerwirtschaft

Schutzpatrone der Winzer sind der heilige Cyriak, einer der Vierzehn Nothelfer, als Beistand gegen Frost und Unwetter, sowie der heilige Urban von Langres, der oft verwechselt wird mit dem Heiligen und Papst Urban I., als Helfer für gesunden Rebenwuchs.
Schutzpatron vo de Winzer sind dä heilig Cyriak (eine vo de Vierzäh Nothälfer) als Bistand gäge Frost und Unwetter, und de heilig Urban vo Langres, wo oft mit äm Heiligä und Papst Urban I. verwechslet wird, als Hälfer für gsunde Räbwuchs.

Beide Schutzpatrone werden oft mit einer Weintraube oder einem Weinstock in der Hand dargestellt.
Beidi Schutzpatron wärded oft mit enere Wiitruube oder eme Wiistock i dä Hand dargstellt.

Siehe auch
Lueg au

Ampelographie Gôg Küfer Weinfest Weingut Winzergenossenschaft Winzergilde
Ampelographie Gôg Küfer Wiifäscht Wiiguet Winzergnosseschaft Winzergilde

Winzer/in im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit Berufsbild und Beschäftigungszahlen von 1999-2011 für Winzer in Deutschland Homepage der Meistervereinigung von Österreich
Winzer/in im Bruefenet vo de Bundesagentur für Arbet Bruefsbild und Beschäftigungszahle vo 1999-2011 für Winzer in Düütschland Homepage vo de Meistervereinigung vo Österriich

Rudolf Epp: Die Traubenlese, um 1905
Rudolf Epp: Wiiläsi um 1905

Manuelle Weinlese
Wiiläsi vo Hand

Die Traubenlese oder Weinlese bezeichnet im Weinbau die Ernte der Weintrauben.
D Wiiläsi oder d Truubeläsi bezeichnet im Wiibou d Ärnti vo Wiitruubä.

Die Tätigkeit wird auch als Herbsten bezeichnet,[1] was auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Herbst („Erntezeit“) zurückzuführen ist.
Die einte säged de Wiiläsi au härbschte,[1] was uf di ursprünglich Bedütig vom Wort Härbst („Ärnteziit“) zurüggzfüehre isch.

In der Weinlese schneiden die Herbster die Weintrauben ab.
I dr Wiiläsi schnided d Härbster d Wiitrube ab.

Bei der manuellen Lese (traditionell) werden die reifen Trauben von Hand abgeschnitten.
Bi dr manuellä Läsi (tradizionell) schnidet mer die riife Truube vo Hand ab.

Dabei besteht auch die Möglichkeit, zur Steigerung der Qualität nur die besonders reifen Trauben auszuwählen (diese Auslese ist namensgebend bei dem gleichnamigen Prädikat innerhalb der Qualitätsweine mit Prädikat).
Zum d Qualität steigere, chamer bi dere Methode nur die bsunders rife Truube uswähle (die Usläsi isch namensgäbend bim glichnamigä Prädikat innerhalb vo de Qualitätswii mit Prädikat).

Geerntet werden nur die reifen Trauben.
Nur die riife Truube werded gärntät.

Die Trauben sollten dabei, mit Ausnahme der edelfaulen Trauben, gesund sein.
D Truube sötted debi gsund si. E Usnahm sind di edelfulä Truubä.

Die maschinelle Lese erfolgt durch einen Vollernter, der über die in Reihen ausgerichteten Weinreben hinwegbewegt wird.
Für di maschinell Läsi gits Vollärnter, wo über d Räbreihe fahred.

Geerntet werden die Trauben dabei durch Klopfen und Rütteln.
Dur Chlopfe und Rüttle werded d Truube vo de Räbe trännt.

Die herabfallenden Traubenbeeren werden von einem Lamellensystem aufgefangen, das die Stämme der Rebstöcke umschließt und das Lesegut über ein Förderband in einen Auffangbehälter leitet.
Es Lamellesüschtem wo d Stämm vo de Räbe umschlüsst, fangt die abegheite Truubebeeri uf. S Läseguet gaht denn über es Förderband in en Uffangbhälter.

Bei diesem Verfahren geraten auch Laub und kleine Äste ins Lesegut.
Bi däm Värfahrä chömed aber au Laub und chliini Escht is Läseguet.

Diese werden durch ein Gebläse zum Großteil entfernt.
En grosse Teil wird aber vomene Gebläs wäggblase.

Die Lese erfolgt in Mitteleuropa vom Spätsommer bis in den Herbst, je nach Lage und Traubensorte unterschiedlich.
In Mitteleuropa erfolgt d Wiiläsi vum Spatsummer bis im Härbscht, je nach Lag und Truubesortä, underschiedlich.

Da bei der Lese der Trauben zur Erzeugung von Eiswein die Temperatur nicht höher als −7 °C sein darf, kann sie oft erst im Dezember oder Januar erfolgen.
Will Truube für Iiswii binere Temperatur vo nöd meh als −7 °C gärntet werde dörfed, cha mer si oft ersch im Dezämber oder im Jänner ärnte.

↑ Duden online (abgerufen am 10. Oktober 2012)
↑ Duden online (abgruefe am 10. Oktober 2012)

Botrytis cinerea als Edelfäule auf Rieslingbeeren
Botrytis cinerea als Edelfüli uf Rislingtrubä

Die Edelfäule (auch Edelreife) nennt man das Auftreten des Schimmelpilzes Botrytis cinerea, auch Grauschimmel genannt, auf den reifen Beeren der Weintraube.
Edlfüli (au Edlriifi) seit me em Schimmelpilz Botrytis cinerea, also em Grauschimmel, uf riife Wiitrube.

Edelfäule bildet sich auf reifen Trauben ab etwa 80 Grad Oechsle bzw. 12,5 KMW bei warmem Herbstwetter aus.
Edlfüli gits bi rifä Trubä ab öppe 80 Grad Oechsle oder 12,5 KMW bi warmem Herbstwätter.